Interview: Johann Itzlinger von STEMESEDER
STEMESEDER ist seit vielen Jahren unser Kunde in den Bereichen Microsoft NAV und IT-Infrastruktur. Herr Itzlinger gemeinsam mit Martin Kub im Interview über die Erfolgsgeschichte seiner Firma und ihrer Partnerschaft mit S4.
Johann Itzlinger, kaufmännischer Geschäftsführer bei STEMESEDER seit 1999. Foto: S4/Isabel Birnstingl
Frage: Herr Itzlinger, bitte erzählen Sie uns etwas über das Unternehmen STEMESEDER.
Johann Itzlinger: Die Firma STEMESEDER beschäftigt sich mit Aluminium-Profilen für Fenster. Das heißt, der Kunde will von uns spezielle Aluminium-Profile, um ein Holz- oder Kunststoff-Fenster zu verkleiden und so gegen Witterungseinflüsse zu schützen. Wir designen die Profile, lassen sie in den Presswerken nach unseren Designs pressen und alles andere erfolgt dann bei uns im Haus.
Wir bringen die Farbe mithilfe von Pulverbeschichtung auf die Profile auf. Durch dieses Verfahren können wir unseren Kunden sämtliche Farbwünsche erfüllen; wir sind sehr flexibel. Es kann auch sein, dass der Kunde fix-fertige Rahmen kaufen will – diese machen wir auch. Genauso wie Sonderprofile, wie zum Beispiel für Wintergärten.
Wir suchen mit dem Kunden gemeinsam Lösungen. Und das ist das, was unseren Erfolg, glaube ich, ausmacht. Ganz einfach gesagt: Wir hören zu, wir finden Lösungen.
Holz ist ein Naturprodukt und wird von Sonne, Wind und Wetter beeinträchtigt. Durch das außen aufgesetzte Holz-Aluminiumsystem entfällt die Pflege fast vollständig. Grafik: STEMESEDER
Martin Kub: Das Pulverbeschichten ist eine Wissenschaft für sich.
Johann Itzlinger: Das stimmt. Wir sind auch in einem Nischenmarkt. Es gibt nur in Deutschland zwei Mitbewerber sowie einen polnischen und zwei italienische.
Frage: Wer sind Ihre Kunden?
Johann Itzlinger: Unsere Kunden sind Fensterbauer. Es sind einige große Fensterhersteller dabei; es kann aber auch ein sehr kleiner Tischler sein, der vielleicht nur einmal im Jahr Fenster macht. Mit unserem flexiblen Verfahren geben wir ihm alle Möglichkeiten.
Frage: Bei welchen Projekten kommen Ihre Produkte zum Einsatz?
Johann Itzlinger: Vom kleinen bis zum großen, vom Einfamilienhaus bis zum Riesenprojekt am Leipziger Platz in Berlin.
Frage: Wie hat sich das Unternehmen entwickelt?
Johann Itzlinger: Unser Unternehmen wurde 1966 gegründet und war ursprünglich ein Handelsunternehmen für Beschläge aller Art. Später kamen Aluminium-Profile dazu, die wir für einen deutschen Zulieferer in Österreich verkauften. Das hat sich im Jahr 1999 zerschlagen und da wir beim Aluminium schon sehr viel Erfahrung hatten, haben wir mit 250 eigenen Profilen gestartet. In der Zwischenzeit haben wir über tausend verschiedene Profile im Sortiment. Und mittlerweile auch 1200 Farben.
Im Jahr 2008 haben wir dann die Arbeiten, die wir ausgelagert hatten, ins Haus geholt. Neben dem Betriebsgebäude in Hof bei Salzburg, stellten wir in Koppl ein Werk mit 17.000 m² Hallen hin. Wir beschichten jetzt dort selbst und haben ein wunderschönes Lager.
In Zahlen: 1999 haben wir noch 7 Millionen Umsatz gemacht; jetzt liegen wir bei über 30. Also, es hat sich ganz gut entwickelt.
Frage: Was ist Ihre Position im Unternehmen?
Johann Itzlinger: Ich bin kaufmännischer Geschäftsführer seit 1999. In diesem Jahr ist der Gründer Georg Stemeseder in Pension gegangen und hat die Geschäftsführung seinem Sohn Ing. Edgar Stemeseder und mir übertragen. Ich kümmere mich im speziellen um Personal, Rechnungswesen und EDV.
Was mir gefällt: Trotz unseres Wachstums sind wir in gewisser Weise ein Kleinunternehmen geblieben. Wir haben heute 160 Leute und noch immer eine flache Hierarchie. Herr Stemeseder und ich legen Wert darauf, dass unsere Türen offen sind.
Frage: Wachstum – das betrifft natürlich auch die IT im Unternehmen. Wie hat sie sich entwickelt und welche Systeme werden eingesetzt?
Johann Itzlinger: Martin, wann haben wir auf Microsoft Dynamics NAV umgestellt?
Martin Kub: 2003 haben wir gemeinsam mit NAV angefangen.
Johann Itzlinger: Stimmt. Ich bin 1995 ins Unternehmen gekommen und da war das System Comet im Einsatz, auch schon von S4 betreut. Dann kam das Ende von Comet und wir mussten uns nach etwas Anderem umschauen. Ich habe mir verschiedene Produkte angeschaut. Gemeinsam haben wir dann festgestellt, dass NAV alles das kann, was wir wollen und können.
Die Umstellungsphase ist super gelaufen, war wirklich ein Traum. Wir haben vorher Schulungen gemacht und ein Testsystem zum Ausprobieren aufgesetzt. Ich weiß heute noch wie damals, dass eine ältere Mitarbeiterin drei Tage nach der Umstellung zu mir gesagt hat, dass sie schon so schnell am neuen System ist, wie am alten. Ich glaube, das sagt viel aus. Und es war stabil, es war sicher und es hat alles funktioniert.
Dann ist natürlich die große Umstellungsphase 2008 gekommen, als wir in die Produktion gegangen sind. Wir hatten plötzlich ganz andere Anforderungen: Wir brauchten eine Produktionssteuerung, die wir dann auch über die S4, im speziellen von Herrn Krismayer, individuell anpassen haben lassen.
Johann Itzlinger im Gespräch mit seinem langjährigen Ansprechpartner bei der S4, Martin Kub. Foto: S4/Isabel Birnstingl
Martin Kub: Da gab es in der Zwischenzeit schon einige Erweiterungen, zum Beispiel die Scanner-Lösung.
Johann Itzlinger: Genau, die hängt auch an NAV. Da ist zum einen das Versand-System, das als Projekt in der Endphase ist. In NAV ist es so, dass ein gedruckter Lieferschein bedeutet, dass der Lagerabgang erledigt ist. Das heißt aber nicht, dass es ausgeliefert wurde. Das haben wir jetzt auch individuell dazu programmiert: Jedes Paket, das wir erstellen, kriegt ein Etikett mit einem Barcode darauf. Wir speichern den Barcode ab und wenn wir es am LKW gescannt haben, dann sehen unsere Mitarbeiter intern auch, dass die Ware unterwegs ist.
Martin Kub: Der Versand war aber nicht der Auslöser. Begonnen habt Ihr intern im Lager.
Johann Itzlinger: Richtig, wir haben die erste Scanner-Lösung eingesetzt, damit man ein speziell produziertes Blech zubuchen kann. Es wird in ein Regal gelegt, bekommt ein Etikett und wird gescannt. Dann weiß man, wo es liegt und dass es in Produktion gehen kann.
Martin Kub: Man kann sagen: Mit dem Essen ist der Appetit gekommen. Angefangen habt Ihr mit ein oder zwei mobilen Datenerfassungsgeräten, in der Zwischenzeit müssten es sechs sein. Für die Lösung haben wir einfach die Köpfe zusammengesteckt und individuell programmiert.
Eine weitere Besonderheit bei euch sind die vollautomatisierten Hochregal-Lager, die in NAV eingebunden sind.
Johann Itzlinger: Ja, in der Zwischenzeit haben wir schon zwei Lager-Systeme. Eines hat einen eigenen Lagerverwaltungs-Rechner. Der bekommt die NAV-Aufträge überspielt inklusive der Info welches Profil in welcher Menge gebraucht wird. Der Mitarbeiter ruft die Daten mithilfe der Auftragsnummer am Lagerplatz ab und das automatische Lagersystem bringt ihm die Profile. Im Jahr 2014 haben wir noch ein weiteres Lagersystem bekommen.
Bei der Entscheidung für NAV war uns wichtig, dass es individuell anpassbar ist. Wir wollten ein Produkt, dass sich an uns anpasst. Und das hat es bis jetzt auch. Es ist nicht das billigste Produkt, sicherlich, aber es kann mit dir wachsen.
Martin Kub: In der Zwischenzeit sind auch schon ein paar Updates über die Bühne gegangen. Der letzte war vergangenes Jahr auf Release 2013.
Johann Itzlinger: Stimmt. Was gibt’s zur IT-Seite noch?
Martin Kub: Die Hardware haben wir im Jahr 2012 auf den neuesten Stand gebracht. Da haben wir ein Virtualisierungskonzept umgesetzt.
Frage: Sind Sie zufrieden damit?
Johann Itzlinger: Ja, sehr. Das würde ich nicht mehr ändern wollen. Da muss man Euren Partner Fujitsu loben. Wenn eine Platte kaputt ist, gibt es keine Ausfälle und am nächsten Tag steht jemand mit einer neuen Platte da. Das ist wichtig. Die Geräte müssen laufen, da will man keine Probleme. Auch Christof Burgstaller und Berislav Doknjas von S4 kümmern sich sehr um den Betrieb hier.
Frage: Wann genau hat die gemeinsame Geschichte der S4 Computer und STEMESEDER eigentlich begonnen?
Martin Kub: STEMESEDER ist seit der Gründung der S4 unser Kunde. Herr Itzlinger und ich haben uns schon davor bei einem anderen Kunden kennengelernt. Wir sind auf dem besten Weg zur Silberhochzeit. [lacht]
Johann Itzlinger: Weil wir auch immer offen reden konnten, auch damals, als die Entscheidung für oder gegen NAV anstand. Ich habe mir die anderen Produkte angesehen, habe sie verglichen und bin heute noch dankbar, dass wir das so entschieden haben. Wir wollen gute Partnerschaften – mit unseren Kunden und unseren Lieferanten. So wächst auch unsere Kompetenz am Markt.
Martin Kub: Das Schöne ist, dass wir ganz offen reden können. Partnerschaft ist was wert, uns auch.
Wir danken Herrn Itzlinger sehr herzlich für das Interview und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit!